Bildungszentrum für die Region Jinotega Ein Ort für Würde und Selbstbestimmung Die starke Ausweitung der Aufgaben unseres Projektpartners vor Ort, des Bildungsvereins "La Cuculmeca", und seine zentrale Rolle während und nach der Wirbelsturmkatastrophe "Mitch" führte dazu, dass das Angebot des Mitarbeiter-Teams an seine Grenzen stieß. Immer nachdrücklicher zeigte sich die Dringlichkeit, die Bildungsarbeit zu konzentrieren, um damit den vielfältigen Interessen besser und professioneller gerecht zu werden. Aus dieser Einsicht fiel die Entscheidung, den seit Mai 1997 bestehenden Plan zum Bau eines zentralen Bildungszentrums (im Sinne einer regionalen Volkshochschule) schnellstmöglich zu verwirklichen.
Vor diesem Hintergrund erwarb der Ulmer Förderverein in Jinotega bereits Ende 1997 ein Grundstück mit einer Größe von 3.300 Quadratmetern, auf dem das Bildungszentrum errichtet werden sollte.
Bau des BildungszentrumsDie Gesamtkosten zum Bau des Bildungszentrums waren mit insgesamt 462.000 € (damals rd. 903.000 DM) kalkuliert und sollten zu 50% aus Mitteln der Europäischen Union finanziert werden. Die andere Hälfte der Kosten waren vom Ulmer Förderverein, dem Verein Städtefreundschaft Solingen - Jinotega sowie einer deutschen und einer schweizerischen Nichtregierungsorganisation (NGO) aufzubringen. Der Ulmer Anteil lag in dieser Rechnung bei 60.000 € (rd. 115.000 DM). Der Antrag an die Europäische Union zur Förderung des Projektes wurde zwar leider abgelehnt, doch die bereits vorhandenen Mittel der vier genannten Partner erlaubten es, mit vorbereitenden Arbeiten im April 2000 zu beginnen. Anfang November des gleichen Jahres setzte die Errichtung des ersten Gebäudes ein.
Nach Ablehnung der Mitfinanzierung durch die EU war allen Beteiligten klar, dass nun die Verwirklichung des gesamten Vorhabens - wenn überhaupt im geplanten Umfang - nur langfristig und in einzelnen Bauabschnitten würde erfolgen können. Das technische Konzept war aber stets so ausgelegt, dass diese Möglichkeit bestand. Und tatsächlich wurde im Februar 2001 das erste Gebäude,
das Büroräume und ein Dokumentationszentrum beherbergt, in einem
Festakt seiner Bestimmung übergeben. Wenige Tage später begannen
die Bauarbeiten für den zweiten Abschnitt: ein Auditorium mit einer
Kapazität für Veranstaltungen mit bis zu 120 Teilnehmern.
Dieses Gebäude wurde im Juli 2001 fertiggestellt, womit eine erste in sich geschlossene, funktionsfähige Einheit vollendet war. Die Kosten für den ersten und zweiten Bauabschnitt machten einen Betrag von 102.976 € (damals rd. 201.000 DM) aus.
Schneller als erwartet erzwangen die Verhältnisse in Jinotega den Weiterbau des Bildungszentrums auf der Grundlage des Gesamtplans. Nicht zuletzt ausgelöst durch den extremen Preisverfall für Rohkaffee hatten sich die sozialen Probleme in der Region derart zugespitzt, dass sich der Verein La Cuculmeca vor die Herausforderung gestellt sah, weit über die seither geleistete Arbeit zur Armutsbekämpfung hinaus mit neuen Bildungskonzepten sein Möglichstes zu tun, der neuen Krise zu begegnen. La Cuculmeca entschied sich, mit der Ausbildung von Landwirtschaftstechnikern einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung der kleinbäuerlich geprägten Umlandgemeinden zu leisten, jungen Menschen aus diesen Gemeinden die Möglichkeit einer beruflichen Qualifizierung anzubieten und mit den Inhalten der Ausbildung einen Ausweg aus der Abhängigkeit der Monokultur des Kaffeeanbaus zu eröffnen. Über die personellen Voraussetzungen verfügte der Verein. Was fehlte, waren die baulichen Voraussetzungen zur Ausführung des Konzepts im bestehenden Bildungszentrum in Jinotega. Bei einem Treffen in Solingen im Mai 2003 kamen die VertreterInnen der beiden deutschen Städtepartnerschaftsvereine in Ulm und Solingen und des niederländischen Partnerschaftsvereins VIS mit Rita Muckenhirn als Vertreterin von La Cuculmeca überein, sich um die Finanzierung zweier weiterer Gebäude zu bemühen. Dabei ging es um Mittel in Höhe von rd. 74.000 € für ein Seminargebäude einschließlich der erforderlichen Küchenräume (dritter Bauabschnitt) und für ein Gebäude zur Unterbringung von 32 Personen einschließlich der notwendigen Sanitärräume (vierter Bauabschnitt). Im Januar 2004 begannen die Arbeiten für den dritten Bauabschnitt
und im August 2004 konnte das Gebäude seiner Nutzung übergeben
werden. Zeitgleich wurde der vierte Abschnitt in Angriff genommen.
Die Fertigstellung des vierten Gebäudes, des Unterkunftshauses, erfolgte im Januar 2005. Damit fand das finanziell aufwändigste Projekt in der Geschichte des Ulmer Fördervereins sein erfolgreiches Ende. Entstanden ist im partnerschaftlichen Zusammenwirken mehrerer Vereine ein überaus beeindruckendes Zentrum für Erwachsenenbildung, das die Arbeit von La Cuculmeca - im buchstäblichen Sinne - auf eine ganz neue Grundlage stellt.
Wir
bitten Sie um Ihre Unterstützung für das Projekt La Cuculmeca! Unser Spendenkonto: Sparkasse Ulm
Der Förderverein StädtePartnerschaft Ulm-Jinotega e.V.
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