Nicaragua – Nachricht aus einem vergessenen Land

Nicaragua? Da war doch was? Richtig: Revolution 1979, Krieg gegen die Contras, verminte Häfen, Handelsboykott durch die USA, Einmischung der CIA. Dann, 1990 der politische Richtungswechsel. Die Revolution war zu Ende und eine rechtsliberale Regierung kam - mit Unterstützung der USA - an die Regierung. Violeta Chamorro wurde Präsidentin. Und dann fiel das Land, das Revolutionsgeschichte geschrieben hatte, zurück ins Vergessen.

Was aber ist seither passiert? Wie sieht es aus in diesem Land, das in Deutschland wie kaum ein anderes Unterstützungsgruppen und freiwillige Brigaden mobilisiert hat? Rund 12 Jahre nach der Revolution hat ein Fernseh-Team des SWR Nicaragua im Frühjahr 2001 besucht und in einer Dokumentation Bilanz gezogen. Und diese Bilanz fällt verheerend aus!

Im Nicaragua sind rund 60 % der Bevölkerung arbeitslos; das Land liegt nur noch knapp vor Haiti an zweitletzter Stelle der ärmsten Länder Lateinamerikas. Die Regierung Alemán ist in hohem Maße korrupt, und gleichzeitig versuchen kapitalkräftige Interessenten, in der durch den historischen Tiefstand des Kaffeepreises verursachten Krise, die Kaffeebauern mit allen Mitteln um ihr Land zu bringen. Zu allem Überfluss ist in diesem Jahr noch eine verheerende Kaffee-Krankheit dazugekommen, die fast die gesamte Kaffee-Ernte des Landes vernichtet hat. Fünf Banken sind schon zusammengebrochen, die kleinen Kaffeebauern, die ohnehin schon hoch verschuldet sind, müssen ihr Land verkaufen. Im Norden Nicaraguas wird bereits gehungert.

Inmitten dieses Szenarios gibt es aber auch einen kleinen Funken Hoffnung: La Cuculmeca. Ein Bildungsprojekt, das u.a. vom Förderverein StädtePartnerschaft Ulm-Jinotega unterstützt wird.

Das SWR-Fernseh-Team war mit einigen Mitgliedern des Ulmer Vereins im Land unterwegs, hat La Cuculmeca besucht und die Situation einer Familie aufgezeigt, die Hilfe von diesem Projekt bekommt. Der Film zeigt aber auch, welchen gnadenlosen Kampf um Land sie dennoch kämpfen muss.

Der Film liegt in zwei Fassungen vor:
mit 30 und mit 40 Minuten Laufzeit.

Er ist auszuleihen oder käuflich zu erwerben beim Förderverein StädtePartnerschaft Ulm-Jinotega.